Herausforderung Elterngespräch: So bleibst du ruhig, klar und wertschätzend – auch wenn’s brenzlig wird

herausfordernde Elterngespräche in der Kita

 

 

Das Elterngespräch steht an – und in deinem Bauch zieht sich schon alles zusammen? Keine Sorge: Du bist nicht allein! Viele Erzieher*innen empfinden Elterngespräche als anstrengend, stressig oder sogar angsteinflößend – besonders dann, wenn schwierige Themen auf den Tisch kommen oder Eltern mit Vorwürfen und großen Emotionen reagieren.

 

Doch mit den richtigen Strategien, einer klaren Haltung und etwas Vorbereitung lassen sich selbst angespannte Gespräche wertschätzend, professionell und gelassen führen. In diesem Artikel zeigen wir dir:

  • Wie du mit typischen herausfordernden Elternreaktionen souverän umgehst

  • Wie die gewaltfreie Kommunikation dich dabei unterstützt

  • Wie du dich selbst regulieren kannst, um ruhig und freundlich zu bleiben

  • Und warum eine gute Vorbereitung oft schon die halbe Miete ist

 

Ziel von Elterngesprächen: Verbindung statt Verteidigung

 

Viele Missverständnisse entstehen nicht, weil jemand „schwierig“ ist, sondern weil Bedürfnisse, Ängste und Erwartungen nicht klar ausgesprochen werden. Eltern wollen meist das Beste für ihr Kind – genau wie du. Die Kunst liegt darin, den Menschen hinter dem Verhalten zu sehen – und empathisch sowie gleichzeitig klar zu kommunizieren.

 

Ziel von Elterngesprächen

Typische Situationen – und wie du gut reagieren kannst

1. „Warum kann mein Kind denn noch nicht zählen?“

 

❗ Eltern haben (unausgesprochene) Erwartungen an die Entwicklung ihres Kindes – oft im Vergleich zu anderen.

 

Deine mögliche Antwort in GFK-Sprache:

„Ich merke, dass Ihnen die Entwicklung Ihres Kindes wichtig ist. Darf ich kurz erzählen, was ich im Alltag beobachte – und welche Entwicklungsschritte gerade besonders im Fokus stehen?“

🧠 Strategie:

  • Beobachtung statt Bewertung: „Mir ist aufgefallen, dass…“

  • Wertschätzung zeigen: „Ich sehe, wie sehr Sie Ihr Kind unterstützen möchten.“

  • Transparenz schaffen: „Wir achten auf viele Kompetenzen, nicht nur auf Zahlen.“

 


2. „Zu Hause ist mein Kind ganz anders – machen Sie irgendwas falsch?“

 

❗ Eltern zweifeln an der Professionalität oder verstehen das Verhalten des Kindes nicht.

 

Antwortidee mit Haltung:

„Das kommt tatsächlich häufig vor – Kinder zeigen in unterschiedlichen Umgebungen auch unterschiedliche Seiten. Ich würde gern mit Ihnen gemeinsam schauen, was wir beide beobachten.“

💡 Tipp zur Deeskalation:

  • Ruhig bleiben – der Satz klingt wie Kritik, meint aber oft Verunsicherung.

  • Frag nach: „Wie erleben Sie Ihr Kind zu Hause genau?“

  • Teile deine Perspektive ohne Verteidigung: „Im Gruppenalltag erleben wir…“

 

3. „Sie kümmern sich nicht genug um mein Kind!“

❗ Ein Vorwurf, der treffen kann – besonders, wenn du dich ohnehin stark engagierst.

 

🔄 Selbstregulation zuerst:

  • Atme tief durch. Spüre den Boden unter deinen Füßen.

  • Sag dir innerlich: „Ich muss nicht sofort reagieren.“

Mögliche Reaktion:

„Ich höre, dass Sie sich mehr Zuwendung für Ihr Kind wünschen. Das ist verständlich. Wollen wir gemeinsam schauen, wie wir das gut begleiten können?“

👂 Gewaltfreie Kommunikation hilft hier besonders:

  1. Beobachtung: „Gestern kam es in der Bringzeit zu einem Tränenmoment…“

  2. Gefühl: „Ich habe gespürt, dass Ihnen das nahegeht.“

  3. Bedürfnis: „Sie möchten sicher, dass Ihr Kind gesehen wird.“

  4. Bitte: „Was würde Ihnen helfen, sich besser abgeholt zu fühlen?“

Selbstregulation im Elterngespräch

Selbstregulation im Elterngespräch – damit du nicht ausflippst

Selbst wenn du perfekt vorbereitet bist: Manchmal trifft dich eine Aussage mitten ins Herz oder bringt dich aus dem Gleichgewicht. Das ist menschlich – und es gibt Wege, dich im Gespräch wieder zu stabilisieren.

 

🧘‍♀️ Sofort-Hilfen:

  • Boden spüren (Füße bewusst wahrnehmen)

  • Ruhewort innerlich sagen („Langsam. Alles gut.“)

  • Blickkontakt bewusst weich halten

  • Atempause nehmen, bevor du antwortest

💭 Innere Haltung:

  • „Ich muss nicht recht haben – ich will verstehen.“

  • „Das ist kein Angriff gegen mich als Mensch, sondern Ausdruck eines Bedürfnisses.“

  • „Ich darf klar bleiben und empathisch sein.“

 

Vorbereitung ist der halbe Erfolg

 

Je klarer du in das Gespräch gehst, desto souveräner wirst du es führen.

 

📝 Vorbereitungstipps:

  • Beobachtungen notieren: möglichst konkret und wertfrei

  • Ziel des Gesprächs klar machen: Was soll am Ende stehen?

  • Ressourcen des Kindes betonen – nicht nur „Probleme“

  • Störer vorherdenken: Welche Fragen könnten heikel werden?

✅ Bonus-Tipp: Überleg dir Formulierungen für schwierige Themen – das gibt Sicherheit. 

 

Haltung statt Technik: Mit GFK durch herausfordernde Gespräche

Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach Marshall Rosenberg ist kein starres System – sondern eine innere Haltung:

  • Empathie statt Bewertung

  • Klarheit statt Verteidigung

  • Verbindung statt Rechthaberei

Sie hilft dir, im Gespräch bei dir zu bleiben, auf Augenhöhe zu kommunizieren und echte Lösungen zu finden – selbst in hitzigen Momenten.

 

 

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