Digitale Medien im Kita Alter: Chancen, Grenzen und Apps für Kinder

Die Digitalisierung hat längst auch den Bereich der frühkindlichen Bildung erreicht. Apps und digitale Medien werden zunehmend auch in Kitas als Ergänzung zu herkömmlichen Lernmethoden in Betracht gezogen. Doch ab wann sind digitale Medien für Kinder in der Kita geeignet und in welchem Rahmen sollten sie eingesetzt werden? Dieser Artikel beleuchtet die Chancen und Grenzen digitaler Medien im Kita-Alltag, zeigt auf, welche Rolle Eltern und ErzieherInnen dabei spielen und stellt geeignete Apps für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren vor. 

 

Digitale Medien in der Kita

Sind digitale Medien für Kinder in der Kita geeignet?

Ob und wie digitale Medien in der Kita sinnvoll eingesetzt werden können, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren steht der spielerische Umgang mit neuen Medien im Vordergrund, jedoch immer in einem kontrollierten und begrenzten Umfang. Hierbei kommt es auf eine sorgfältige Auswahl und eine klare pädagogische Begleitung an. 

 

 

Vorteile von digitalen Medien in der Kita 🌟

Digitale Medien können gezielt genutzt werden, um Lernprozesse zu unterstützen und die Kinder spielerisch zu fördern. Hier einige Vorteile:

  • Förderung kognitiver Fähigkeiten: Apps können das logische Denken und Problemlösungsfähigkeiten fördern.
  • Individuelle Förderung: Kinder können individuell auf ihrem Niveau abgeholt und gezielt gefördert werden.
  • Vielfältige Inhalte: Apps bieten eine große Bandbreite an Themen, von Sprachen über Naturwissenschaften bis hin zu kreativem Gestalten.
  • Interaktive Lernmethoden: Kinder werden aktiv in Lernprozesse eingebunden und können spielerisch neues Wissen erlangen.
  • Motivation und Spaß: Spielerische Elemente erhöhen die Motivation und fördern das Interesse am Lernen.

 

Medien für Kinder

Grenzen des Einsatzes von digitalen Medien ⛔

Trotz der Vorteile gibt es klare Grenzen für den Einsatz digitaler Medien in der Kita:

  • Begrenzte Bildschirmzeit: Längere Bildschirmzeiten können schädlich sein und sollten stark begrenzt werden (max. 30min für ein 3-jähriges Kind pro Tag)
  • Gefahr der Überreizung: Zu viele Reize und Animationen können die Aufmerksamkeitsspanne negativ beeinflussen.
  • Fehlender sozialer Austausch: Digitale Medien sollten soziale Interaktionen nicht ersetzen, sondern ergänzen.
  • Abhängigkeit von Medien: Ein zu häufiger Einsatz kann das Interesse an anderen Aktivitäten mindern.
  • Kontrollierter Einsatz nötig: Kinder sollten digitale Inhalte nur unter Aufsicht und mit klaren Regeln nutzen. 

Die Rolle von Eltern und Erzieher*innen bei der nutzung digitaler medien

Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erzieherinnen ist entscheidend, um digitale Medien sinnvoll in den Kita-Alltag zu integrieren. Eltern können mit Erzieherinnen gemeinsam Regeln für die Nutzung aufstellen und sicherstellen, dass digitale Medien als ergänzendes Werkzeug verstanden werden.

  • Elternbeteiligung: Eltern sollten regelmäßig über eingesetzte Apps und den Nutzen digitaler Medien informiert werden.
  • Beaufsichtigung und Anleitung: ErzieherInnen beaufsichtigen den Mediengebrauch und begleiten die Kinder aktiv bei der Nutzung.
  • Regeln und Grenzen festlegen: Gemeinsam können Eltern und ErzieherInnen klare Regeln für die Bildschirmzeit und Inhalte aufstellen.

 

Chancen und Grenzen digitaler Medien für Kinder

Empfohlene Apps für Kinder von 3-6 Jahren 📲

Hier sind einige bewährte Apps, die sich für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren eignen. Sie fördern spielerisch verschiedene Fähigkeiten und bieten einen Mehrwert für die frühkindliche Entwicklung:

 

1. Anton 📘

 

Vorteile:

  • Fördert Grundfähigkeiten in Mathematik und Sprache.
  • Vielfältige Lernspiele und interaktive Übungen.
  • Altersgerechte Inhalte und motivierende Belohnungen.

Positive Auswirkungen:

Die App unterstützt Kinder darin, erste mathematische und sprachliche Fähigkeiten zu entwickeln, und fördert gleichzeitig die Konzentration und Aufmerksamkeit.

 

 

2. Toggolino 🐧

 

Vorteile:

  • Altersgerechte Spiele und Lernvideos.
  • Themenbereiche wie Zahlen, Farben, und Formen.
  • Übersichtliche Benutzeroberfläche, die auch jüngere Kinder verstehen.

Positive Auswirkungen:

Kinder werden durch die bunten Inhalte motiviert und können spielerisch wichtige Grundfähigkeiten trainieren. Die App unterstützt zudem die Feinmotorik und logisches Denken.

 

 

3. Kika-Player 📺

 

Vorteile:

  • Vielfältige Auswahl an kindgerechten Videos und Serien.
  • Speziell auf das Alter abgestimmte Inhalte.
  • Werbefrei und sicher.

Positive Auswirkungen:
Der Kika-Player bietet eine Vielzahl von Inhalten, die Bildung und Unterhaltung verbinden. Kinder lernen spielerisch durch altersgerechte Geschichten und Animationen.

 

 

4. Pango Spiele 🐰

 

Vorteile:

  • Kreative Spiele und Geschichten, die die Fantasie anregen.
  • Ohne Werbung und in einfacher Bedienung.
  • Förderung sozialer und emotionaler Fähigkeiten.

Positive Auswirkungen:
Pango Spiele helfen Kindern, ihre Fantasie zu entwickeln, und fördern den sozialen Austausch und die emotionale Entwicklung.

 

Fazit: Medien digital sinnvoll und begrenzt einsetzen ✔️

Digitale Medien bieten viele Chancen, wenn sie mit Bedacht und unter pädagogischer Anleitung eingesetzt werden. Eltern und ErzieherInnen spielen dabei eine entscheidende Rolle, um den Medienkonsum sinnvoll und zielgerichtet zu gestalten. Apps wie Anton und Toggolino können die Entwicklung von Vorschulkindern unterstützen, solange sie in einem ausgewogenen Verhältnis zu traditionellen Spielen und sozialen Interaktionen stehen.

 

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Quelle

  • Götz, M., Hofmann, O., & Schwarz, S. (2020). Digitale Medien in der frühkindlichen Bildung. München: Beltz.
  • Schor, J. (2021). Warum Kinder Bildschirme brauchen. New York: Basic Books.
  • EDULEO Akademie

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