Die Sommerferien gehen langsam zu Ende und das neue Schuljahr naht herbei. Eine Tatsache die bei vielen Kindern recht unterschiedlich gesehen wird. Von Vorfreude und Aufregung bis Unlust oder Angst kann alles dabei sein. Die Frage ist hier, woher möglicherweise die Angst und Unlust kommt. Liegt es an Lehrern? An den neuen Aufgaben oder doch am Schulstoff? Was es auch sein mag, es gibt Dinge, die helfen können und vor allem bietet ein neues Schuljahr auch neue Chancen.
Die Vorbereitung zu Hause
Die Stimmung: Es ist wichtig, die positive Grundstimmung aus den Ferien in das neue Schuljahr mitzunehmen. Vor allem geht es um das mentale Entrümpeln und der Abschied von alten Denk- und Handlungsmustern. Kein Kind muss davon ausgehen: „Ich bin nicht gut in Mathe.“ oder „Ich kann mich einfach nicht konzentrieren.“ Jedes neue Schuljahr kann hier einen kleinen Neuanfang darstellen. Ob man etwas im letzten Schuljahr gut verstanden hat oder nicht, muss noch nichts für das kommende Schuljahr bedeuten.
Shoppen für die Schule: Eine kleine Shopping-Tour sorgt in den meisten Fällen für einen großen Motivationsschub. Ob es neue Bleistifte oder die neue Trinkflasche ist. Eine Bestandsaufnahme von allen Dingen, die vorhanden sind und Dingen, die noch benötigt werden, hilft dabei. Sicher ist noch vieles vom Vorjahr zu gebrauchen. Hilfreich ist es, die Ergebnisse der Bestandsaufnahme gleich in einer Liste zu sammeln, mit Schwerpunkt auf dem noch anzuschaffenden Material. Manche Schulen geben schon während der Ferien Besorgungslisten heraus. Oft hat aber jede Lehrkraft ihre eigene Liste, und die ersten zwei Schulwochen werden zum Einkaufsmarathon. Um die lästige Pflicht aufzuwerten, sollte die Einkaufsliste nicht nur Notwendiges umfassen, sondern auch Platz für Wünschenswertes lassen. Das eine oder andere Extra, ein kleiner Luxus – wenn Schüler sich beim Auffrischen der Ausstattung mal einen Wunsch erfüllen dürfen, wird der Schulstart zum freudigen Event.
Den Arbeitsplatz einrichten: Um zu Hause effektiv zu lernen, benötigen Schüler einen gut ausgestatteten Arbeitsplatz. Der sollte genügend Fläche und Stauraum bieten und nur fürs Lernen und die Hausaufgaben reserviert sein – andere Tätigkeiten wie Spielen oder Basteln brauchen einen anderen Tisch. Das hat den Grund, dass es für Schüler leichter ist, in Lernstimmung zu kommen, wenn bereits der Arbeitsplatz signalisiert: Jetzt sind die Schularbeiten dran. Außerdem sinkt dann die Gefahr, dass andere Dinge vom Lernen ablenken. Aus dem Grund sollten Eltern auch darauf achten, dass hier möglichst ungestört gearbeitet werden kann – ein guter Standort ist also eher nicht in der Küche oder im Wohnzimmer neben dem Fernseher. Am besten geeignet ist natürlich das Zimmer des Schülers, wenn er ein eigenes hat. Wenn er es sich mit Geschwistern teilt, sind feste Regeln Pflicht, die dafür sorgen, dass jedes Kind in Ruhe seine Aufgaben erledigen kann.
Rituale aufleben lassen
Nach den großen Ferien sind zwar viele Altlasten verschwunden, aber leider müssen auch einige gute Angewohnheiten erst wieder aktiviert werden: allen voran der Schlafrhythmus. Gegen die Müdigkeit am Morgen hilft es, sich schon in der letzten Ferienwoche langsam an die frühen Weckzeiten zu gewöhnen. Jeden Tag eine halbe Stunde früher schlafen gehen und aufstehen ist eine gute Taktik, wobei prinzipiell gilt: Grundschüler brauchen etwa 11 Stunden Schlaf, Jugendliche nur noch neun. Wer abends Probleme hat einzuschlafen, steht morgens trotzdem früher auf, dann löst sich auch das mit dem Einschlafen bald von selbst.
Eine weitere gute Angewohnheit ist es, wenn SchülerInnen schon am Abend vorher alles für den nächsten Tag zusammensuchen und die Schultasche packen, sodass morgens höchstens noch das Pausenbrot dazu kommt. Das sorgt für entspannteres Schlafen und spart am Morgen meistens eine ganze Menge Hektik.
Thema Hausaufgaben
Hausaufgaben bleiben für die meisten Kinder ein lästiges Thema. Dennoch gehören sie zur Schulzeit dazu und können mit ein paar Regeln einfacher werden. Die Hausaufgaben bekommen für jeden Werktag ein festes Zeitfenster, in dem sie dran sind. Das legen Eltern und Schüler gemeinsam fest und tragen es gut sichtbar in den Wochenplan ein. Auf Wunsch erinnern die Eltern den Schüler daran, dass es in fünf Minuten losgeht, aber für das Einhalten der Zeit ist grundsätzlich der/die SchülerIn verantwortlich.
Zu Beginn der Hausaufgaben sorgt ein festes Ritual für die Einstimmung und ungestörtes Arbeiten. Dazu kann zählen: durchlüften, Ablenkendes wie Smartphones und Spiele wegräumen, alles Nötige bereitlegen und vielleicht noch ein Schild an die Tür hängen, das klar macht: „Hier wird jetzt gearbeitet“. Dann klärt man die Prioritäten („Heute muss ich unbedingt Mathe erledigen“) und beginnt idealerweise mit etwas Einfachem, das einem ein erstes Erfolgserlebnis und damit Schwung verleiht. Den Ablauf sollte man anfangs als Gedächtnisstütze aufschreiben.
Es kann ebenfalls helfen, die Arbeit in kleine Portionen aufzuteilen und regelmäßige Pausen einzulegen. Bereits nach 20 bis 30 Minuten lässt die Konzentration spürbar nach, dann sollte eine Unterbrechung von fünf Minuten dafür sorgen, dass man wieder voll bei der Sache ist. In dieser Kurzpause empfehlt sich Bewegung, vielleicht ein Obstsnack oder das Lieblingslied.
Natürlich bleibt der Schulstart dennoch aufregend und auch voller persönlicher Gefühle. Das ist so auch vollkommen berechtigt. Wichtig ist nur, nicht außer Acht zu lassen, dass er durch ein paar Tipps und Tricks leichter werden kann und das neue Schuljahr ein wenig unbeschwerter begonnen wird.
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