So stärkst du die Bindung zu deinem Kind

Bindung zum Kind

Die Bindung zu deinem Kind ist wohl das Wichtigste, dass du deinem Kind geben kannst. Nur mit einer sicheren und guten Bindung kann sich dein Kind entwickeln, lernen und wird dich als die starke Stütze im Leben erkennen, die du bist und immer sein wirst. Die schönen Momente, an die dein Kind in Zukunft denken wird, basieren auf eurer Bindung. Auch jeden Streit, den ihr wieder beilegen werdet, ist abhängig von eurer Bindung und eurer Beziehung zueinander. Es lohnt sich also nachhaltig in die Bindung zwischen dir und deinem Kind zu investieren. Wie das gelingt, erfährst du hier.   

 

Bindung von Beginn an - das Urvertrauen

Babys bilden insbesondere in den ersten Lebensmonaten ihr Vertrauen aus. Das Vertrauen und die besondere Bindung zu ihren Eltern lässt ihr Urvertrauen entstehen. Das Vertrauen wird durch das Verhältnis zwischen Eltern und Kind besonders geprägt und spielt eine entscheidende Rolle für die soziale Entwicklung der Kinder.

 

Um Urvertrauen entwickeln zu können, braucht dein Kind die Gewissheit, dass es nicht alleine ist und dass es sich immer und überall auf Mama und Papa verlassen kann. Es ist die besonders enge Bindung zu den Eltern, die aber nicht immer selbstverständlich ist. Sie entsteht, wenn Eltern sich aktiv und intuitiv mit den Bedürfnissen ihrer Kinder beschäftigen. Das Urvertrauen wird dein Kind sein Leben lang begleiten. Es hat Einfluss darauf, wie dein Kind mit Stress umgehen kann, wie es auf Konflikte reagiert und welche Bindungen es selbst eines Tages aufbauen kann. 

 

Nach einer Geburt werden Babys in ihren ersten Lebenswochen die Erfahrung machen, dass ihre Bedürfnisse auch jetzt, wo sie nicht mehr im Bauch ihrer Mama sind, zuverlässig gestillt werden. Jedoch geht es nicht ausschließlich darum, das Baby zu füttern und warm und trocken zu halten. Vor allem geht es um deine liebevolle und fürsorgliche Reaktion auf die jeweiligen Signale deines Babys. Ob dein Baby schreit, lacht oder nervös ist. Deine fürsorgliche Reaktion wird sofort wahrgenommen und gespeichert. Sei es eine liebevolle Bemerkung, das Zurücklächeln oder das Trösten. Für dein Baby ist es das Wichtigste zu merken, dass du es beachtest, für es da bist und es beschützt, egal was auch kommen mag. Für uns Erwachsene so selbstverständlich, Babys müssen es zunächst lernen.

 

Bindung entsteht durch Gewohnheiten

Bindung entsteht durch Gewohnheiten

Unerlässlich beim Aufbauen einer guten Eltern-Kind-Bindung und damit des Urvertrauens ist eine Regelmäßigkeit. Wenn dein Kind erfährt, dass seine Eltern grundsätzlich da sind, dann gewinnt es an Sicherheit und verlässt sich darauf, dass es immer gut versorgt wird. Der Lerneffekt: Auch, wenn du jetzt gerade nicht da bist – du kommst immer wieder zurück.

 

Um Urvertrauen entwickeln zu können, brauchen Kinder eine feste Bezugsperson. Eine Person, die immer da ist und auf die sich das Kind verlassen kann. Gerade bei Kindern, die schon früh fremdbetreut werden, ist es wichtig, dass diese Person nicht ständig wechselt. Ein häufiger Wechsel der Bezugspersonen kann bei Kindern zu Verlustängsten führen. Versuche daher so viele Konstanten wie nur möglich in das Umfeld und den Alltag deines Kindes einzubauen.

 

Auch wenn es nicht immer einfach ist, lass dein Kind spüren, dass deine Liebe zu ihm nicht an Bedingungen geknüpft ist. Egal, was es anstellt oder wie ein Streit verläuft, die Liebe zueinander bleibt immer unberührt. Zeig deinem Kind so früh wie möglich, dass deine Liebe zu ihm und die Bindung zu einander nicht beeinflusst werden kann. Auch ein Meckern oder der Streit kann nicht dazu führen, dass das Kind weniger geliebt wird. Zweifelt dein Kind möglicherweise an dieser Tatsache und wird durch einen kleinen Streit so verunsichert, dass es Verlustängste zeigt, ist es an dir ihm noch mehr Liebe, Geborgenheit und Sicherheit entgegenzubringen. Zeig und sage deinem Kind, dass euch kein Streit trennen kann und du es immer lieben wirst. Kinder müssen diese Tatsache von klein auf „lernen“, besser noch, für sie ist es durch deine Worte und Taten normal.   

 

Hier ein paar Tipps, die du für mehr Bindung in eurem Alltag umsetzen kannst:

Sei da. Schaffe euch Freiräume oder dir exklusive Zeit mit deinem Kind. Neben Arbeit, Haushalt und Terminen ist es nicht immer leicht Freiräume zu finden, das ist klar. Versuche es dennoch, ab und an Zeit mit deinem Kind ganz allein zu verbringen. Dein Kind wird diese Zeit lieben. Unternehmt etwas Schönes, kuschelt euch ein oder geht spazieren. Gemeinsame Zeit schafft viele schöne Momente, die euch verbinden werden. 

 

Stell deinem Kind Fragen. Sei interessiert und offen. Kinder merken es schnell, wenn man nur mit einem Ohr zuhört oder das Gespräch eigentlich Nebensache ist. Und dabei fühlen sie sich nicht gut. Kinder sehnen sich nach Aufmerksamkeit. Gib deinem Kind diese Aufmerksamkeit, in dem du Fragen stellst und ihr ein echtes Gespräch führt. 

 

Halte Blickkontakt. In einer Welt, in dem jeder mehrere Sachen gleichzeitig macht, das Smartphone immer präsent ist, ist Blickkontakt selten geworden. Oftmals nehmen wir es nicht mal wahr. Aber auch das zeigt deinem Kind deine Wertschätzung und Aufmerksamkeit. 

 

Gemeinsame Aktivitäten. Sucht euch gemeinsame Aktivitäten in eurem Alltag, die zu Ritualen werden. Das gemeinsame Zubereiten des Abendessens, Einkäufe (ja, es darf auch praktisch sein) oder aber auch Schwimmen gehen oder ein Besuch auf einem Bauernhof. Gemeinsamkeiten verbinden. 

 

Sei deinem Kind nah. Das meint ein Gespräch oder das Trösten nach einem Streit, aber auch das Kuscheln oder gemeinsame Einschlafen. Körperliche Nähe hat große Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung. Die Nähe gibt deinem Kind eine große Portion Sicherheit und Geborgenheit, von der es lange zehren wird. 

 

Meine Notiz an dich: Vertrauen braucht Zeit, vor allem aber so viel Aufmerksamkeit, Fürsorge und Geborgenheit wie nur möglich. Zeig deinem Kind durch kleine Gesten, Gespräche oder Blicke, wie sehr du es liebst. Es wird diese Fürsorge förmlich aufsaugen und tief abspeichern. So gibst du deinem Kind nicht nur für den Moment mehr Sicherheit, du prägst auch das Leben deines Kindes für mehr Offenheit und Urvertrauen, dass es selbst weitergeben kann.  

 

 

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