Lernen zu Hause - Tipps für mehr Motivation

Motivationstipps für Kinder

Auf dem Teppich liegend zwischen Legosteinen – da wird es jedem Kind schwerfallen, sich auf Schularbeiten zu konzentrieren. Auch ein Mobiltelefon, auf dem immerzu neue Nachrichten aufblinken, lenkt unnötig ab. PädagogInnen raten daher, zunächst eine gute Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

 

Auf dem Küchentisch stapeln sich Mathe- und Deutschbücher, Arbeitsblätter und Kunstwerke. In Zeiten von Corona-Ferien mutiert die Wohnung auch zum Klassenzimmer. Damit es zu Hause mit dem Lernen klappt, ist einiges an Organisation und vor allem Motivation nötig. Doch damit es nicht ganz alleine an den Eltern hängen bleibt, haben wir gemeinsam mit einer Grundschullehrerin Tipps zum Homeschooling gesammelt – und sie für Kinder aufgeschrieben.

 

 

Den Lernplatz und Lernplan gestalten

Es ist wichtig, dass Kinder einen geeigneten Platz zum Lernen haben.  Einen Platz, bei dem dein Kopf weiß: So, jetzt bin ich in der Lern-Situation, jetzt lerne ich. Dabei muss es nicht immer der Schreibtisch sein, das kann auch mal der Küchentisch sein. Wichtig ist nur, dass es genug Platz für das Lernmaterial gibt und vor allem, dass es ruhig ist. Wenn die kleinen Geschwister nebenan spielen, kann man sich nur schwer konzentrieren. Wie der Lernplatz aber aussehen soll, ist ganz verschieden. Entscheidet das ruhig gemeinsam. Vielleicht hilft der Blick aus dem Fenster mehr als der gegen eine Wand oder auch andersherum. 

 

Lernplan gestalten: Mit einem Plan lernt es sich immer viel leichter. Daher solltet ihr gemeinsam (!) auch einen Plan für das tägliche Lernen anlegen. Besprich mit deinem Kind die Vorgaben vom Lehrer und wofür diese gedacht sind. Kinder müssen erst einmal verstehen, warum auch das Lernen zu Hause dazu gehört und so wichtig ist. Kinder machen alles sehr viel lieber, wenn sie auch wissen warum. Aber das ist ja eigentlich bei jedem so. Nimm dir also ruhig die Zeit dafür und besprich die Gründe für das Lernen, wie auch den Lernplan. Achtet dann gegenseitig darauf, dass die täglichen Aufgaben weitestgehend eingehalten werden, ihr aber auch etwas Spielraum habt. Manchmal ist es einfach nicht der richtige Tag zum Rechnen. Das geht jedem so. Dann weicht auf ein anderes Thema aus und nehmt euch das Rechnen für morgen vor. So vergeht deinem Kind nicht zu schnell die Motivation. 

 

Am besten ist es, wenn die Schule zu Hause jeden Tag zur gleichen Zeit beginnt. Überlegt euch, ob ihr lieber vormittags oder nachmittags lernen möchtet. Bedenkt: Wenn ihr bis zum Mittagessen fertig seid, hat dein Kind den Nachmittag wirklich frei und kann spielen – ohne im Hinterkopf zu haben, dass es ja eigentlich noch lernen muss. Zeige ihm die verschiedenen Varianten ganz praktisch auf. Noch ein Tipp: Stellt einen Wecker und auf 20 Minuten. Das ist eine Zeitspanne, in der sich Grundschüler gut konzentrieren können.  Macht danach eine kleine Pause. Etwas trinken, ein kleiner Snack oder sich einfach mal kurz Strecken kann helfen, sich für die nächsten 20 Minuten wieder gut konzentrieren zu können. 

 

 

Lernen mit Motivation

Belohnungen und Lernspiele

Nach dem Lernen kann sich dein Kind auch ruhig etwas Gutes tun. Macht den Lieblingssong an und tanzt durch die Wohnung. Macht zwanzig Hampelmänner, wenn der Bewegungsdrang groß ist oder spielt das aktuelle Lieblingsspiel. Auch hier werdet kreativ und überlegt gemeinsam, was sich dein Kind Gutes tun kann. 

 

Lernspiele nutzen: Die meisten Inhalte für die Schule können auch in Lernspiele verpackt werden. Je nach dem ob Aufgaben aus einem Buch vorgegeben sind oder nur die zu lernenden Themengebiete beschrieben sind, könnt ihr das Lernen gestalten. Kombiniert Matheaufgaben mit Spielzügen oder Bewegungen. Eine Bewegung steht für eine Zahl. Die andere Bewegung für eine andere Zahl. Auch das Ergebnis muss dann wiederum mit einer dritten Bewegung verbunden werden. Werdet kreativ und lasst euch gemeinsam etwas einfallen. Gelernt werden muss nicht am Tisch. Vokabelspaziergänge können genauso gut in der gesamten Wohnung gestaltet werden, wie das Lesen. Probiert aus was euch gefällt und wobei ihr euch gut konzentrieren könnt. Es gibt viele Videos oder Internetseiten auf denen die verschiedensten Lerntechniken vorgestellt werden. Schaut euch dort einmal um, welche Lerntechnik zu den aktuellen Aufgaben passt.  

 

 

Gemeinsam Lernen

Jeder hat sehr viel mehr Motivation zum Lernen, wenn er/sie es nicht alleine machen muss. Daher versucht die Aufgaben als Team zu bearbeiten. Fragt euch gegenseitig Vokabeln ab oder rechnet abwechselnd die Aufgaben aus. Du brauchst dir keine Sorgen darüber machen, ob du deinem Kind jetzt die Arbeit abnimmst oder es dadurch Nachteile hat, da es nicht alleine lernt.

 

Im Gegenteil: Es kommt nämlich auf die Einstellung beim Lernen an. Und wenn diese positiv ist, durch deine Auflockerung, Unterstützung und Anwesenheit, dann lernt dein Kind sehr viel effektiver. 

 

Lernen ist etwas sehr Individuelles. Jedes Kind hat seinen eigenen Lernweg, der sich auch gut von deinem eigenen unterscheiden kann. Hab das immer im Hinterkopf. Es ist ganz normal, dass man manchmal von sich selbst auf andere schließt. Gib deinem Kind dennoch bestimmte Freiheiten, die seine Motivation deutlich steigern wird. Überlegt euch gemeinsam, wie ihr das Lernen zu Hause gestalten werdet. Das ist der erste Schritt.  

 

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